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DER BIRKENSPANNER (MOTTE)

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Seit Jahrzehnten scheint in Lehrbüchern immer wieder das Beispiel des Birkenspanners als eines für die "Natürliche Auslese" auf. Was ist der Hintergrund?

 

Um das Jahr 1810 gab es in England hauptsächlich die 'Typical' Form, jene helle Motte mit schwarzer Sprenkelung, und das in verschiedenen Graustufen. Es gab auch, wenn auch in geringerer Anzahl, schwarzflügelige Exemplare, die sog. 'Melanic' Form. Während der industriellen Revolution stieg die Anzahl der Melanic Form, und bei dem Jahr 1900 gab es nahe der Industriestadt Manchester über 90% Melanic Motten.

 

Da dies auch in anderen Gebieten, wie Liverpool und Birmingham, und bei anderen Mottenarten, dem Marienkäfer und selbst bei Vögeln vorkam, wurde dem Phänomen der Name "industriel melanism" gegeben, übersetzt etwa "Entwicklung dunkler Farbstoffe der Haut durch industrielle Einwirkung"

 

1896 schlug der brit. Biologe J.W.Tutt die Möglichkeit vor, dass durch das Absterben der hellen Flechten an den Bäumen, hervorgerufen durch die Luftverschmutzung, die Tarnung der Typical Form gegenüber Vögeln wirkungslos wurde, die Melanic Form hingegen auf den nun dunkleren Baumstämmen einen bessere Tarnung vorfand. Dies wiederum würde zu einer natürlichen Auslese der besser angepassten Form führen.

 

Erst 1950 sollte der brit. Physiker und Biologe Bernard Kettlewell eine eingehende Studie dieser Theorie vornehmen.

 

Seine Vorgehensweise war folgende: Das erste Experiment fand im verschmutzten Waldgebiet von Birmingham statt. Während des Tages setzte er markierte Motten an die Baumstämme, um sie in der folgende Nacht wieder einzusammeln. Das Ergebnis zeigte, von den 447 Melanic Form Motten fand er 123, von den 137 Typical Form nur 18 (in Prozenten 27.5% zu 18%).

Zwei Jahre später wiederholte Kettlewell, zusammen mit dem berühmten Tier- Verhaltensforscher Niko Tinbergen, dieses Experiment im unverschmutzten Waldgebiet von Dorset.

 

Das letztere Experiment wurde wiederholt, mit dem Ergebnis: Von den 496 Typical Form Motten fand er 62 (12.5%), von der schwarzen Melanic Form von 473 nur 30 (6.3%). Das Verhältnis 2:1 von Birmingham war umgekehrt.

 

Überzeugt von der Richtigkeit, nannte Kettlewell seine Resultate in einem Artikel für Scientific American: "Darwins vermisster Beweis".

 

War sein Ergebnis jedoch Richtig?

 

Nachdem das 'Anti-Verschmutzungs Gesetz' in Kraft getreten war, konnte man wie erwartet eine Abnahme der schwarzen Melanic Form im Norden Londons feststellen. Gleichzeitig jedoch eine Zunahme im Süden Londons. In den 30 Jahren nach Kettlewells Experiment konnte eine Zu- und Abnahme in unterschiedlichsten Variationen, sowohl bei der Melanic als auch der Typical Form festgestellt werden, unabhängig vom Flechtenbewuchs der Bäume. Offensichtlich war das Vorhandensein von Flechten nicht so wichtig wie Kettlewell es annahm. Das Problem musste woanders liegen.

 

1984 fand der finnische Zoologe Kauri Mikkola heraus, dass Birkenspanner sich überhaupt nicht an den ungeschützten Baumstämmen aufhalten sondern ihren Schlafplatz oben in den Bäumen, zwischen waagrechten kleinen Zweigen haben. Da diese Tiere nachtaktiv sind, suchen sie diese Orte vor Anbruch des Tages auf. Dies wurde 1987 von den Biologen Liebert und Brakefield bestätigt.

 

Kettlewells Experiment fand am Tage statt, wobei sie die Tiere per Hand an die Baumstämme hefteten (in diesem Fall waren die starren Tiere sofort in Ruheposition verfallen, auch wenn es nicht ihre typische "Übernachtungsumgebung" war). Für Vögel waren deshalb diese Motten eine leichte Beute.

 

Und woher kommen die Aufnahmen von Birkenspannern auf Baumstämmen?

 

Sie wurden gestellt! Ein Mitglied der Massachusetts Universität, Biologe Theodore Sargent, gab 1999 bei einem Interview mit der Washington Times zu, für die TV Dokumentation NOVA tote Birkenspanner auf Baumstämme geklebt zu haben und das seit den 1980er Jahren viele dieser Fotos auf ähnliche Art gefälscht wurden (J.A. Coyne, Nature 396 (6706):35–36; und, The Washington Times, S. D8, 17. Jänner 1999). Entweder wurden tote Motten an Stämme geklebt oder mit Nadeln befestigt, oder lebende, jedoch unterkühlte Exemplare wurden per Hand angebracht, wobei durch deren Starrheit es kein Problem war sie in Position zu bringen. Dadurch war es auch keine Problem für Vögel diese Birkenspanner direkt von dem Baumstamm weg zu fressen!

Noch ein kurzes Update:

 

Während den Jahren 2000-2006 machte der britische Biologe Michael Majerus in Springfield UK weitere Untersuchungen und Forschungen. Er fand heraus, dass die Motten zu einem gewissen Teil tatsächlich während des Tages auf den Baumstämmen zu finden waren und auch von Vögeln gefressen wurden. Durch präparierte Mottenansammlungen zählte er wieviele Motten in den ersten 4 Stunden nach Tagesanbruch gefressen werden. Nach seinen Studien an hellen Bäumen überlebten etwa 80% der hellen und NUR 70% der dunkelen Motten. Nach seiner Meinung könnte dies auf lange Sicht eine Veränderung in der Population der hellen und dunklen Motten hervorbringen.

 

Aber wie schon gesagt, es waren am Anfang dunkle und helle Motten so wie sie es auch am Ende des Experiments waren.

Zusammengefasst:

 

Das Experiment Kettlewells wurde mit "unnatürlichen" Voraussetzungen, nämlich am Tag, und in der irrigen Annahme, dass Birkenspanner sich auf Baumstämmen aufhalten, ausgeführt.

 

Fotos und Filme mit Birkenspannern auf Baumstämmen sind nachgestellt, um das Beispiel der 'Natürlichen Auslese' zu beweisen und um die Theorie aufrecht zu halten. Tausenden von Studenten wird auf diese Art und Weise dieses nie stattgefundene Ereignis als Tatsache vermittelt. Und das Wichtigste: Beide Formen waren zu Beginn und am Ende der Experimente vorhanden, wobei es keine Veränderung an den Tieren selbst gab.

 

 

 

 

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